Wie wir uns verstehen
Theoretische Grundlage des professionellen Handelns wird die Trauertheorie nach William Worden sein. Dieser geht davon aus, dass die Trauernden in ihrem Trauerprozess vier Aufgaben zu bewältigen haben: „Den Verlust als Realität akzeptieren“, „Den Schmerz zulassen und bearbeiten“, „Herstellen einer dauerhaften Verbindung zum Verstorbenen inmitten des Aufbruchs zu einem neuen Leben“ und „Anpassung an eine Welt ohne die verstorbene Person“.
Diese Aufgaben können im Laufe der Trauer immer wieder in neuen Facetten bearbeitet werden. Wird diese Trauerarbeit nicht geleistet, kann der emotionale Ausnahmezustand nicht bearbeitet werden. Der Prozess findet somit keinen Abschluss und kann pathologische Züge annehmen.
Jeder Trauerprozess ist individuell. Es kann Zeiten geben, in denen die trauernde Person an mehreren Aufgaben gleichzeitig arbeitet. Zu einem anderen Zeitpunkt liegt die Konzentration voll auf einer Aufgabe. Die Aufgaben sind nummeriert und folgen einer inneren Logik, können aber auch bedarfsweise in einer anderen Reihenfolge bearbeitet werden (vgl. Worden, 2011, S.43 ff.).
Bewährt hat sich in der Trauerbegleitung die sogenannte „Drei-Schritt-Methode“: Vergangenheit (was war?), Gegenwart (wo stehen wir gerade im Trauerweg?) und Zukunft Ausblick (was soll noch kommen?).